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Schrecklich schön und weit und wild
warum wir reisen und was wir dabei denken
Verfasser/in:
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Politycki, Matthias
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Verfasserangabe:
Matthias Politycki
Jahr:
2017
Mediengruppe:
B.Bell.Erw/L.narr.ad
Zweigstelle | Standorte | Status | Vorbestellungen | Frist |
Zweigstelle:
Schulbibliothek
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Standorte:
Poli
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Status:
Verfügbar
|
Vorbestellungen:
0
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Frist:
|
Eine persönliche Phänomenologie des Reisens, präsentiert von einem Autor, für den das Reisen praktische Philosophie bedeutet. (EL)Matthias Politycki, Romancier und Lyriker, hält in dem vorliegenden Band eine nachdenkliche, manchmal wehmütige Rückschau auf seine vielen Reisen. Gleich vorweg gesagt: Es handelt sich nicht um klassische Reiseliteratur, sondern eher um eine Phänomenologie des Reisens, das für den Autor praktische Philosophie bedeutet. Was nicht heißt, dass dieses "schrecklich schöne" Buch nicht auch von gefährlichen und amüsanten Erlebnissen und Begegnungen berichtet. Zum Beispiel von einer skurrilen Beobachtung auf dem Friedhof Santa Ifigenia in Santiago de Cuba: "Nach wenigen Jahren der Verwesung werden die Toten in ihrer Totenruhe gestört - die Grabplatten weggehoben, die Särge aufgehackt, die Knochen gereinigt und in kleine Knochenkästen umgebettet. Die Angehörigen hocken um die Überreste ihrer Vorfahren, putzen sie gemeinsam mit den Totengräbern, reichen mitunter einen Knochen herum, stecken diskret einen Goldzahn ein, erzählen sich. Einmal fragte mich eine mir unbekannte Frau nebenbei ganz nonchalant, ob ich eine chica bräuchte. Nein? Kein Problem, schon putzte sie weiter."Am meisten beeindruckt aber, wie Politycki an die im Untertitel gestellte Frage "Warum wir reisen und was wir dabei denken" herangeht und sie aus den verschiedensten Blickwinkeln zu beantworten versucht. Er scheut sich nicht, eigene bzw. europäische Vorurteile zu ergründen und Klischeevorstellungen über "die Fremden" zu widerlegen. Der vor allem von wohlmeinenden Deutschen oft an den Tag gelegte Versuch, das Fremde zu verstehen und mit westlichen Vorstellungen in Einklang zu bringen, stößt bei den meisten Menschen in Asien, Afrika oder Südamerika auf keine große Gegenliebe und wird zuweilen mit Verachtung gestraft - "weil wir im entscheidenden Moment kein Rückgrat zeigen und nicht für unsere Sache eintreten, die Weltanschauung einer freien Welt."Was mir außerdem an dem Buch sehr gut gefallen hat, ist die Offenheit des Autors und das Fehlen jeglicher Arroganz. Hier wird nicht die eine wahre Art des Reisens propagiert und über Pauschaltouristen die Nase gerümpft, es geht auch nicht nur um "Erkenntnisse" oder gar um den "Weg zu sich selbst", sondern auch um die in den Reiseführern beschriebenen Sehenswürdigkeiten. Dass es dann manchmal ganz andere, oft völlig unspektakuläre Erlebnisse sind, die uns in Erinnerung bleiben, ist wieder eine andere Sache. Auf jeden Fall ist das Buch für passionierte Reisende, die auch gern in die Tiefe gehen, eine große Bereicherung. (bn.bibliotheksnachrichten/Ingrid Kainzner/www.biblio.at)
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Verlag:
Hoffmann und Campe
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ISBN:
978-3-455-50426-2
Beschreibung:
347 Seiten
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Sprache:
deutsch